Löwenschutz mit Hilfe Künstlicher Intelligenz

In Afrika könnte KI bei der Bestandszählung von Löwen helfen und so den Gemeinden schnellere Ergebnisse für die so genannten Wildlife Credits liefern. Rund zwei Milliarden Dollar bräuchten Afrikas Schutzgebiete, in denen es noch Löwen gibt, jedes Jahr für deren Schutz. Aber sie erhalten nicht mal 400 Millionen Dollar. Sogenannte Wildlife Credits könnten helfen, die Lücke zu schließen.

Für den Naturschutz und natürlich auch für den Tourismus ist ein Gebiet, in dem Löwen leben, wertvoller als eines ohne. Was wäre, wenn sich dieser höhere Wert für die Gemeinden, in denen sich ein Löwengebiet befindet, auszahlte? Wenn sie etwa für jeden gesichteten Löwen eine Prämie erhielten?

Die Idee der Wildlife Credits geht davon aus, dass die Gemeinden dann ein höheres Interesse daran hätten, die Löwen zu schützen und an einem möglichst konfliktfreien Nebeneinander zu arbeiten. Die Gemeinden sollen dabei Geld von Safari-Lodges vor Ort erhalten, ebenso von internationalen Tourismusunternehmen, Firmen und Privatleuten, die nachhaltiges Engagement zeigen wollen.

Die Karte gibt einen Überblick über die Verbreitung der Löwen im Projektgebiet.

Projektgebiet Löwen

Die Prämien sollen sich auch danach richten, wie gesund die Löwenbestände sindwie gut ihre Lebensräume geschützt sind und welche Maßnahmen zur Bekämpfung der Wilderei ergriffen werden. Und weil das alles mehr als logisch klingt, hat der WWF Namibia mit seinen Partner:innen in der Sambesi-Region, im Nordosten Namibias, ein Pilotprojekt gestartet.

Löwen zählen mit Hilfe von Fotofallen

Hier kommt jetzt die Künstliche Intelligenz ins Spiel. Denn für die Wildlife Credits müssen Löwen gezählt werden. Das kann zum Beispiel mit Hilfe von Fotofallen erfolgen. Sobald eine der Katzen in deren Nähe kommt, lösen sie automatisch aus. Der WWF installiert in seinen Projekten häufig solche Wildtierkameras. Sie hängen oft einige Wochen und werden dann ausgewertet, um die Zahl der Individuen in den Gebieten einschätzen zu können.

Doch die Kameras lösen natürlich nicht nur aus, wenn ein Löwe vorbeikommt, sondern auch bei anderen Tieren wie Antilopen oder einem Nashornvogel.

Aber auch bei einem Grashalm, der sich im Wind bewegt, oder einer Fliege, die auf der Linse landet, lösen die Kameras aus.

Abertausende von Fotos kommen so zustande und die Auswertung ist extrem mühsam, langwierig.

Künstliche Intelligenz checkt Löwenfotos

Mit Hilfe Künstlicher Intelligenz könnte diese Auswertung automatisiert werden. Der WWF Namibia trainiert jetzt KI-Systeme anhand optischer Merkmale für eine automatische Bilderkennung. Es wäre schon eine große Erleichterung für die Löwenschützer:innen, wenn die Fotos automatisch in die Kategorien Tiere, Menschen, Fahrzeuge oder Sonstiges sortiert würden.

Ein junger Löwe nähert sich neugierig einer Kamera © naturepl.com / Anup Shah / WWF
Ein junger Löwe nähert sich neugierig einer Kamera © naturepl.com / Anup Shah / WWF

Aber die KI wird wohl auch Tierarten identifizieren können und sogar Löwenindividuen erkennen! Letzteres wäre für die Bestandsschätzung Gold wert, denn wenn einzelne Tiere mehrfach gezählt werden, verfälscht dies das Ergebnis. Uns Menschen passiert das leicht. Anders als Tiger, Leoparden und Jaguare haben Löwen ja kein ausgeprägtes, individuell gezeichnetes Fellmuster.

Die Hoffnung ist, dass einer gut trainierten KI solche Fehler nicht passieren und die Gemeinden für die Wildlife Credits auf einfache und effiziente Weise fundierte Bestandsschätzungen abgeben können.

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