KI hilft bei unerfülltem Kinderwunsch
Dass künstliche Intelligenz auch bei gesundheitlichen Fragenstellungen unterstützen kann, zeigen seit Jahren unterschiedlichste Daten- und Bildanalyse-Verfahren mit maschinellem Lernpotenzial. Betroffene Patienten mit teilweise hohem Leidensdruck sind Frauen und Paare mit dem oft viel Jahre unerfüllten Wunsch nach eigenen Kindern. Ein Ansprechpartner dazu ist das KUK Kinderwunsch Zentrum des Kepler Universitätsklinikums. Gemeinsam mit dem Software Competence Center Hagenberg arbeiten die Medizinern an einer verbesserten Beurteilung von Blastozysten – Embryos im Frühstadium – mit Hilfe von künstlicher Intelligenz. Denn eine In-Vitro-Fertilisation ist mit hohem Aufwand und Kosten sowie körperlichen und psychischen Belastungen für die Patientinnen verbunden.
Ziel eines Forschungsprojektes war es, die Qualitätsbewertung der Blastozysten zu automatisieren und dabei Ergebnisse zu erzielen, die mit der Bewertung durch Experten vergleichbar sind. Dabei bestimmen nun verschiedene neuronale Netze unter anderem die Qualität der vorhandenen Blastozyste oder die potentielle Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft, um den Embryologen eine Entscheidungsunterstützung zu stellen. Florian Kromp, Researcher und Senior Data Scientist, zielt gemeinsam mit dem Team des Software Competence Center Hagenberg und in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Thomas Ebner vom KUK Kinderwunsch Zentrum auf mehrere Vorteile durch die Lösung ab: eine Standardisierung des Selektionsvorgang und eine Unterstützung der Mediziner bei Entscheidungen für oder gegen bestimmte Blastozysten.
»Die Bewertung der Blastozysten unserer Partnerklinik mit den von uns im Einsatz befindlichen Methoden funktioniert verlässlich, der nächste Schritt erfolgt gerade«, steht Kromp nun vor einer Erweiterung des Forschungsprojektes als Modell für andere Kliniken. Als zu lösende Aufgabe gilt nun noch, die Diagnostikdaten auf die Ressourcen und medizinischen Geräte anderer Gesundheitseinrichtungen abzustimmen und anzupassen – eine typische Herausforderung in biomedizinischen Bereichen, wie er weiß. »Was uns am Markt hervorhebt, ist die wissenschaftliche Expertise im KI-Bereich, da wir ja auch in vielen anderen Disziplinen wissenschaftlich tätig sind und nicht nur in der Reproduktionsmedizin«, betont der Wissenschaftler.
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