Niederländischer Logistiksektor setzt auf künstliche Intelligenz

Die Niederlande sind ein Logistikdrehkreuz in Nordwesteuropa und generieren sehr viele Verkehrsdaten. Deren Auswertung soll der Branche einen neuen Produktivitätsschub verleihen.

Die Analyse großer Datenmengen mittels künstlicher Intelligenz (KI) und die noch stärkere Steuerung von Logistikprozessen mittels Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) werden das Gewerbe in allen Ländern in den kommenden Jahren stark verändern. Dies eröffnet große Chancen, birgt aber für viele Unternehmen auch erhebliche Risiken. Eine Forbes-Studie hat 2019 ergeben, dass 65 Prozent der befragten niederländischen Logistikmanager davon ausgingen, dass KI eine radikale Transformation herbeiführt und 62 Prozent sahen KI-bedingte Veränderungen schon im eigenen Unternehmen.

Die Niederlande haben als Standort den Vorteil, dass der Logistiksektor bereits sehr gut aufgestellt ist und international eine führende Rolle spielt. Die meist hochproduktiven Branchenunternehmen haben 2018 etwa 91,2 Milliarden Euro umgesetzt und 6,2 Milliarden Euro investiert. Dabei profitiert das Gewerbe von der Lage des Landes und den exzellenten Straßen, Bahntrassen und Wasserwegen. Hinzu kommt eine hervorragende IKT-Infrastruktur.

Die Erforschung großer Datenmengen mithilfe künstlicher Intelligenz entwickelt sich in akademischen Einrichtungen und in Unternehmen wie DHL sehr dynamisch. Hohes Renommee genießen etwa die Universitäten in Delft und Eindhoven. Eine Studie von McKinsey hat Ende 2020 ergeben, dass eine konsequente KI-Anwendung die niederländische Wirtschaft jährlich um bis zu 1,6 Prozent zusätzlich wachsen lassen könnte.

Im Herbst 2020 hat sich im Raum Rotterdam eine interdisziplinäre Arbeitsgruppe gebildet, die KI auf die Seeschifffahrt und den Hafenumschlag anwenden will. Beteiligt sind die Stadt und die Hafengesellschaft Rotterdam, die Universität Delft, der Verband Netherlands Maritime Technology (NMT) und Initiativen wie SmartPort. Die Gründung der Arbeitsgruppe ging von der Institution Nederlandse AI Coalitie (NL AIC) aus.

Die Hafengesellschaft Rotterdam setzt schon seit 2019 selbstlernende Computer ein, um Ankunftszeiten von Schiffen präziser vorauszusehen. Europas größter Hafen hat 2019 etwa 469 Millionen Tonnen an Gütern umgeschlagen. Das war mehr, als in Hamburg, Bremen und Antwerpen zusammen angefallen ist. Gerade auch für deutsche Unternehmen sind die Niederlande ein sehr wichtiges Transitland. So waren im Hafen Rotterdam 2018 etwa 77 Prozent der Fracht, die Züge jenseits der Niederlande weiterbefördert hatten, für Deutschland bestimmt. Bei Binnenschiffen betrug der deutsche Anteil 70 Prozent und bei Lkw 44 Prozent.

Quelle: GTAI – Germany Trade & Invest

 

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