Unterstützung für Hersteller von schnelldrehenden Konsumgütern

In deutschen Bäckereien muss jeden Abend Ware entsorgt werden, die nicht verkauft wurde. Zwischen sechs und 17 Prozent der frischen Backwaren landen nach einer aktuellen Studie der FH Münster nicht auf dem Teller der Kunden, sondern wandern in den Müllcontainer. Der Grund dafür: Es wird zu viel produziert. Das Startup meteolytix unterstützt Bäckereien mit einer KI-basierten Software bei einer besseren tagesaktuellen Absatzplanung.

Selbst gestandene Bäcker mit langjähriger Erfahrung tun sich schwer mit einer Abschätzung, wie viele Brote und sonstige Backwaren für den nächsten Tag benötigt werden. Die aus Fehlkalkulationen entstehenden Unkosten sind enorm. Hinzu kommen moralische Aspekte der Verschwendung von Lebensmitteln. Um diese Missstände zu beheben, gründeten Nils Passau und Meeno Schrader aus Schleswig-Holstein 2009 die meteolytix GmbH. Die Unternehmer entwickelten eine Software, die Groß- und Kleinbäckereien bei der Planung von Einkauf, Produktion, Verkauf und auch Personalbedarf unterstützt. Überschüssige Waren wie auch leere Regale sollen so der Vergangenheit angehören.

Wetter, Baustellen und weitere Absatzfaktoren

Gründer Meeno Schrader, promovierter Meteorologe, war zuvor unter anderem als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kieler Institut für Meereskunde tätig. Dort erkannte er, dass Wetterprognosen eine Aussage über den zu erwartenden Kundenverkehr von Kleinbetrieben wie Bäckereien zulassen. Doch nicht nur Sonne oder Regen entscheiden über die aktuelle Auftragslage: Das Startup ermittelte über 400 zusätzliche Faktoren, die verkaufsentscheidend in der Backbranche sind.

Behindert beispielsweise eine Baustelle in der Straße den Zugang zu einer Filiale? Findet in der Gegend gerade ein Volksfest statt? Fällt die nächstgelegene Straßenbahnlinie wegen Gleisarbeiten aus? Sind momentan Schulferien? Diese und zahlreiche weitere Faktoren bezieht meteolytix in seine komplexen Berechnungen ein. Die Software wendet dafür Algorithmen aus dem Bereich Predictive Analytics an und berechnet die Daten der externen Faktoren mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz. Dabei gilt: Je mehr Daten eine Bäckerei zur Verfügung stellen kann, desto genauer fällt die Prognose aus. Im Idealfall liegt die Datenhistorie eines ganzen Jahres vor.

Präzise Vorhersagen auch für andere Branchen

Viele deutsche Backbetriebe verlassen sich inzwischen auf die Vorhersagen, die ihnen meteolytix mittels Künstlicher Intelligenz zur Verfügung stellt. Doch nicht nur sie profitieren von den neuen Vorhersagemöglichkeiten: Auch Reisebüros, Metzgereien, Modehäuser und Großmärkte könnten durch den Einsatz von Predictive Analytics ihre Kosten senken. Für ihre Lösung, von der insbesondere auch kleinere Mittelständler profitieren, wurden sie 2019 mit dem Digitalisierungspreis des Landes Schleswig-Holstein ausgezeichnet.

Quelle: Lernende Systeme – Plattform für künstliche Intelligenz

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